Die Pädagogisch-Praktischen Studien
Im Rahmen Ihrer Ausbildung absolvieren Sie mehrere Schulpraktika. Bei diesen stärken Sie nicht nur Ihr Rollenverständnis als Lehrer:in, sondern erhalten auch umfassende Betreuung durch Ihre Mentor:innen.
Von der Theorie zur Praxis
Die Pädagogisch-Praktische Studien (PPS) stellen einen wesentlichen Bestandteil des Lehramtsstudiums Sekundarstufe Allgemeinbildung dar. Betreut durch erfahrene Mentor:innen an den Schulen und umfassend unterstützt im Rahmen der Begleitlehrveranstaltungen aus den Bildungswissenschaftlichen Grundlagen und den Fachdidaktiken an der Universität Graz, sammeln Sie wichtige (Unterrichts-)Erfahrungen in Ihrem zukünftigen Arbeitsfeld „Schule“. Dabei entwickeln Sie ein Rollenverständnis als Lehrer:in und lernen, Beobachtungen theoriegeleitet zu hinterfragen und zu reflektieren.
Wer organisiert die Praktika?
Fast alle Praktika der Pädagogisch-Praktischen Studien (PPS) werden vom Zentrum für Pädagogisch-Praktische Studien (ZePPS), einer Kooperationseinrichtung der Universität Graz mit der Pädagogischen Hochschule Steiermark, organisiert. Die Universität Graz ist in dieser Kooperation für die Organisation der PPS für den Schultyp der allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) zuständig.
Für folgende Unterrichtsfächer gelten Ausnahmen. Diese Praktika werden von den jeweiligen Bildungseinrichtungen bzw. Instituten individuell organisiert:
- Spezialisierung Vertiefende Kath. Religionspädagogik für die Primarstufe (org. von der PPH Augustinum)
- Unterrichtsfach Musikerziehung und Instrumentalerziehung (org. von der KUG)
- UF Bewegung und Sport (org. vom Institut für Bewegungswissenschaften, Sport und Gesundheit an der Uni Graz)
Wie sind die PPS strukturiert und welche Inhalte umfassen sie?
Die Pädagogisch-Praktischen Studien (PPS) setzen sich aus verschiedenen Praktika zusammen, die durch Begleitlehrveranstaltungen ergänzt werden. In den verschiedenen Praktika werden Praxiserfahrungen zu unterschiedlichen Schwerpunkten sowohl im Bachelorstudium als auch im Masterstudium an verschiedenen Schultypen oder außerschulischen Einrichtungen gesammelt.
Die PPS im Bachelorstudium
Orientierungspraktikum „Theorie und Praxis des Unterrichts“ + Begleitlehrveranstaltung BWG
Dieses Praktikum der Pädagogisch-Praktischen Studien absolvieren Sie fachunabhängig an einer Mittelschule. Es ist verpflichtende Grundlage und Teil der STEOP.
Fach- bzw. Spezialisierungspraktikum PPS 1 + Begleitlehrveranstaltung in BWG und FD
Nach dem Orientierungspraktikum folgt das erste Fach- bzw. Spezialisierungspraktikum PPS 1 mit dem Thema "Einführung in die pädagogische Forschung", inklusive der Begleitlehrveranstaltung in BWG und FD.
Bei jedem Fach- bzw. Spezialisierungspraktikum erhalten Sie Input in den Begleitlehrveranstaltungen der Bildungswissenschaftlichen Grundlagen und der Fachdidaktik. Die fachdidaktische Begleitung unterstützt Sie dabei, Ihre Erfahrungen und Beobachtungen aus dem Unterricht in die theoretischen Kontexte zu integrieren und Ihr fachdidaktisches Wissen zu vertiefen. Gemeinsam mit Ihren Studienkolleg:innen diskutieren und reflektieren Sie die Unterrichtssituationen in einer Lerngruppe. Die Fach- bzw. Spezialisierungspraktika absolvieren Sie in jedem Ihrer Unterrichtsfächer bzw. Spezialisierungen, wodurch Sie vielfältige Praxiserfahrungen sammeln. Die beiden zugehörigen Begleitlehrveranstaltungen besuchen Sie jeweils nur einmal.
Nach diesen ersten Praxiserfahrungen haben Sie die Möglichkeit, die weiteren Praktika der Pädagogisch-Praktischen Studien des Bachelorstudiums in einer beliebigen Reihenfolge zu absolvieren. Dabei ist es wichtig, dass Sie parallel zu den Fach- bzw. Spezialisierungspraktika auch die begleitenden Lehrveranstaltungen besuchen.
Fach- bzw. Spezialisierungspraktikum PPS 2 und 3 + Begleitlehrveranstaltung in BWG und FD
Nach dem Fach- bzw. Spezialisierungspraktikum PPS 1 haben Sie die Möglichkeit, die weiteren Praktika im Rahmen der Pädagogisch-Praktischen Studien im Bachelorstudium zu absolvieren. Hierzu gehören das Fach- bzw. Spezialisierungspraktikum PPS 2: "Diversität und Inklusion" mit der entsprechenden Begleitlehrveranstaltung in BWG und FD sowie das Fach- bzw. Spezialisierungspraktikum PPS 3: "Pädagogische Diagnostik, Förderung und Leistungsbeurteilung" ebenfalls mit den zugehörigen Begleitlehrveranstaltungen in BWG und FD. Sie können diese Praktika in einer beliebigen Reihenfolge durchführen.
Es ist wichtig, dass Sie während der Fach- bzw. Spezialisierungspraktika parallel dazu die entsprechenden Begleitlehrveranstaltungen besuchen. Während des Fach- bzw. Spezialisierungspraktikums PPS 2 und PPS 3 sammeln Sie Praxiserfahrungen in jedem Ihrer Unterrichtsfächer oder Spezialisierungen und nehmen an den beiden zugehörigen Begleitlehrveranstaltungen in den Bildungswissenschaftlichen Grundlagen und der Fachdidaktik teil.
Forschungspraktikum „Qualitätssicherung und Evaluation“ + Begleitlehrveranstaltung BWG
Im Rahmen Ihres Forschungspraktikums "Qualitätssicherung und Evaluation" in Verbindung mit der Begleitlehrveranstaltung BWG setzen Sie sich in Form einer schriftlichen Arbeit mit einer von Ihnen ausgewählten Forschungsfrage auseinander. Dabei erhalten Sie theoretische Unterstützung in der Begleitlehrveranstaltung der Bildungswissenschaftlichen Grundlagen.
Die PPS im Masterstudium
Fach- bzw. Spezialisierungspraktikum PPS 4 + Begleitlehrveranstaltung in BWG und FD
Im Masterstudium absolvieren Sie das Fach- bzw. Spezialisierungspraktikum PPS 4 in Verbindung mit den Begleitlehrveranstaltungen BWG und FD. Hier liegt der Fokus auf der sprachlichen Bildung im Kontext von Mehrsprachigkeit sowie auf den digitalen Kompetenzen. Auch das Fach- bzw. Spezialisierungspraktikum im Master bietet Ihnen die Möglichkeit Ihre Praxiserfahrung in Ihren Unterrichtsfächern/Spezialisierungen an Schulen zu vertiefen. Hier absolvieren Sie ebenso einmalig die dazugehörigen Begleitlehrveranstaltungen in den Bildungswissenschaftlichen Grundlagen und der Fachdidaktik.
Pädagogisches Praktikum + Reflexionsseminar
Dieses Praktikum können Sie entweder an einer Schule oder in einer außerschulischen Einrichtung wie beispielsweise einer Nachmittagsbetreuung oder einem Nachhilfeinstitut absolvieren. Zu diesem Praktikum der Pädagogisch-Praktischen Studien gehört im Anschluss ein Reflexionsseminar, das Sie bei Ihrer persönlichen Weiterentwicklung unterstützt.
Beim Einreichen der Anerkennung sollte beachtet werden, dass die Absolvierung des Praktikums nicht mehr als drei Jahre zurückliegen darf.
Was hat es mit den Begleitlehrveranstaltungen auf sich?
Die Praktika im Rahmen der Pädagogisch-Praktischen Studien werden durch theoretische Inputs im Bereich der Bildungswissenschaftlichen Grundlagen und der Fachdidaktik ergänzt. Die sogenannten Begleitlehrveranstaltungen verstehen sich als evidenzbasierte Theorie aus beiden Bereichen. Die Begleitlehrveranstaltungen sind parallel zu den Praktika der Pädagogisch-Praktischen Studien zu absolvieren. In der Begleitlehrveranstaltung erhalten Sie Unterstützung bei der Unterrichtsplanung und haben die Möglichkeit, Ihr Wissen zu reflektieren, um Theorie und Praxis effektiv zu verknüpfen. Die folgende Grafik gibt einen Überblick von den unterschiedlichen Praktika und den dazugehörigen Begleitlehrveranstaltung.